Ausgrabungs-Aktionen

Auf der Suche nach verschwundenen Herkulesstauden in Preetz

Preetz, 19. Juni 2020 - bei unserer Aktion zur Herkulesstaude in Preetz am Postfelder Weg hatten wir eigentlich bestes Bekämpfungswetter, d. h. keinen Sonnenschein. So waren wir zwar vor den giftigen Furanocumarinen der Staude geschützt, die in Kombination mit UV-Strahlen gefährliche Hautverletzungen verursachen können, doch etwas weniger Regen hätte es schon gern sein können. Kurz vor dem Herzstillstand waren wir allerdings, als unser NaturFreund Jan Birk (dabei als Leiter der Umweltbehörde der Stadt Preetz) vor Ort feststellen musste, dass am Standort alle Pflanzen offensichtlich vor zwei Tagen ausgegraben worden waren. Da standen wir nun - mit einem Kamerateam des NDR, den Kieler Nachrichten, der Lokalzeitung „Der Reporter“ und einem Gemeindevertreter der Stadt und waren kurzfristig ratlos. Jan Birk begab sich dann auf die Suche. Einige Exemplare fanden sich schließlich im Knick – wir haben das Beste draus gemacht und konnten zeigen, wie man die Herkulesstaude erkennt und welche Gefahren von ihr ausgehen. Im Anschluss sind wir zum örtlichen Waldkindergarten gewandert und haben die Kleinen über die Gefahren der Staude aufgeklärt.

Jan Birk, Leiter der Umweltbehörde in Preetz, prüft, ob es sich bei der Pflanze tatsächlich um die Herkulesstaude handelt. So war es dann auch (Foto: Silke Rönnau, Kieler Nachrichten).

Die Stauden in diesem Feldgehölz ließen sich aufgrund des lockeren waldähnlichen Bodens komplett mit Wurzel ausgraben, so dass nichts mehr nachwächst (Foto: Silke Rönnau, Kieler Nachrichten).

Herkulesstauden am Auenrand nahe Süderbrarup

Güderott, 7. Juni 2020 - An der Güderotter Au sichteten Benita Klose, Vorsitzende der NaturFreunde Gelting, zusammen mit Jürgen Klose vom Landesvorstand einen Bewuchs mit Riesenbärenklau. Ein Ehepaar aus dem Dorf war dem Aufruf des Landesverbandes über die Medien gefolgt und hatte sich daraufhin gemeldet. Von der Au würden die Samen regelmäßig auf eine angrenzende Fläche zum Silageanbau geweht und sich breitflächig verteilen, ebenso über die Au. Ermutigt durch den Besuch der NaturFreunde  und ihren Erläuterungen zur Bekämpfung der invasiven Pflanze möchte die Familie nun Freunde und das Dorf zu einem gemeinsamen Aktionstag zum Ausgraben der Staude einladen. Vom Aufruf der NaturFreunde zeigten sie sich begeistert und motiviert, die Bekämpfung der Giftpflanze nun selbst in die Hand zu nehmen.

Die Herkulesstauden wachsen in Güderott entlang der Au. Eine Pflanze, Benita zeigt mit dem Finger darauf, steht bereits kurz vor der Blüte.

NaturFreundin Benita Klose  (rechts) erklärt das fachgerechte Ausgraben - hier etwa 15 Zentimeter unterhalb des Vegetationskegels.

Herkulesstaudenbekämpfung in Wackerballig

Wackerballig (Gelting) 15. Mai 2020 - Die recht dicht bewachsene Fläche lag auf einem Privatgrundstück in unmittelbarer Nähe eines Vorfluters unweit vom Ostseestrand. Aufgrund der langem Trockenheit der vergangenen Wochen waren die Stauden noch recht niedrig, so etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch. Hier dürfen sich keinesfalls Dolden ausbilden, denn die Samen des Riesenbärenklau sind gut schwimmfähig und könnten sich von hier aus besonders leicht und weit verbreiten. Wir behalten die Fläche im Auge. Die Gefahr von Verbrennungen durch die Phytotoxine der Pflanze war aufgrund des frühen Wuchsstadiums der Pflanze und des bewölkten Himmels eher gering, doch vorsichtshalber trugen wir Schutzkleidung und Corona-bedingt den vorgeschriebenen Mundschutz.

Den ausgegrabenen Riesenbärenklau haben wir nach und nach zum Trocknen auf einen Haufen geschichtet. In diesem Stadium und bei stark bedecktem Himmel war unsere Aktion absolut ungefährlich.

Der Riesenbärenklau wächst hier in Wackerballig direkt neben einem Vorfluter (rechts). Von da sind es nur wenige Meter bis zur Ostsee, Hier besteht die Gefahr einer weitläufigen Verbreitung.

Praktiker Workshop für Gartenbauer bei artefact

Glücksburg, Juli 2019  - Dass es ohne Gift, aber mit fachgerechtem Know how sogar zuverlässiger gelingen kann, den Bärenklau auszurotten, zeigte Niels Jensen landesweit anerkannter Fachmann für die “Herkulesstaude” mit Theorie und Praxis auf dem artefact-Gelände. Vom gezielten Köpfen und Einsammeln der Samenständer bis zum Ausgraben der Wurzeln zeigte er den Kursteilnehmern die richtigen Handgriffe. Bei einer Bekämpfung ohne Pestizide seien die Ergebnisse mittelfristig zuverlässiger und kostengünstiger. Das konnte Jensen mit Zahlen aus dem Kieler Raum belegen. Besonders interessant waren diese Erfahrungen für die drei Mitarbeiter des Glücksburger Bauhofs, die von Bärenklau-Beständen auf der Halbinsel Holnis berichteten.
Zahlreiche Gründe, weshalb auf Gifte wie Glyphosat verzichtet werden sollte, lieferte zudem die Ausstellung der Naturfreunde Schleswig-Holstein, die während der Sommermonate im artefact-Zentrum zu besichtigen war. Vorgestellt wurde sie von Jürgen Klose vom Landesverband NaturFreunde und im Beisein von Bürgermeisterin Kristina Franke eröffnet.
 

Bericht und Fotos: Werner Kiwitt, Foto 1+3: Niels Jensen stutzt den Bärenklau, Foto 2: Jürgen Klose (Naturfreunde Landesverband) im Gespräch mit Kristina Franke (rechts), 
https://artefact.de/baerenklau-bekaempfung-ohne-gift-workshop-fuer-gartenbauer-bei-artefact

Bekämpfungsaktion auf dem Gelände der CAU in Kiel

Kiel, 4. Juli 2017 - Auf dem Gelände der Christian-Albrechts-Universität Kiel nahe dem Westring entdeckten wir einen eindrucksvollen Bestand mit bis zu drei Meter hohen Herkulesstauden - bestens versteckt inmitten eines kleinen Waldstückes. Hier waren schon fast waldähnliche Bestände anzutreffen, auch bezeichnet als Dominanz-Bestände, in denen keine anderen Arten mehr vorkamen.

Bekämpfungsaktion in Wattenbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde)

Wattenbek, 17. Mai 2017 - Eine unserer ersten Aktionen, die wir zusammen mit dem Experten Niels Jensen aus Kiel durchgeführt haben, fand an einem Ackerrand nahe einer Wohnsiedlung  in Wattenbek statt. Die ausgegrabenen Stauden haben wir auf einen Haufen geschichtet. Dieser trocknete in der Sonne binnen weniger Stunden aus, womit die Gefahr einer Weiterverbreitung gebannt war. In den Folgejahren musste mehrmals nachgearbeitet werden - allerdings mit weitaus geringerem Aufwand.

Herkulesstauden am Feldrand in Wattenbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) vor der Bekämpfungsaktion