Herkömmliche Vorgärten und kleine Grünflächen haben eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt. Sie bilden ökologische Trittsteine für Insekten und Vögel, die auf der Suche nach Nahrung und Nistplätzen von Trittstein zu Trittstein wandern. Darüber hinaus liefern sie saubere, frische Luft.
Kies- und Steingärten sind eher Ausdruck einer Abkehr von der Natur. In Anbetracht des Rückgangs an biologischer Vielfalt, zunehmender Hitzesommer und Starkregenereignisse sind die zunehmenden Verschotterungen eine ökologische Katastrophe. Sie heizen sich viel stärker auf als grüne Oasen, speichern Wärme und strahlen sie wieder ab. Für das Stadtklima wird die Zunahme an Kies- und Steingärten zum Problem, insbesondere wenn zusätzlich notwendige Kaltluftschneisen durch neue Bebauungen wegfallen. Zudem stammen die Steine meist nicht aus dem heimischen Steinbruch, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit überwiegend aus China oder Indien.
Städte und Gemeinden können und sollten der schleichenden Verschotterung der Vorgärten einen Riegel vorzuschieben und dort eine Bepflanzung sicherzustellen. Bauherren müssen die Vorgaben in Bebauungsplänen umsetzen. Städten und Gemeinden können Festlegungen zur Gestaltung von Flächen treffen, beispielsweise die Anzahl an Laubbäumen. Wenn es um die Neuanlage eines Siedlungsgebietes geht, kann sich sogar jeder engagieren, da die Öffentlichkeit am Verfahren beteiligt wird. Die Stadt Bremen hat bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen, wenngleich nur für Neubaugebiete. Es wurde geregelt, dass Außenflächen "zu begrünen oder zu bepflanzen sind", sofern dies nicht einer anderen zulässigen Verwendung entgegen steht.